Unter der Überschrift „3D-Objektidentifikation in Geodaten“ stellte Nicole Mencke Ergebnisse bzw. den aktuellen Umsetzungsstand eines industriellen Forschungsprojektes vor, welches zum Ziel hat, einen halb-automatischen Workflow zur Erzeugung von 3D-Objekten aus verschiedenen Geodaten zu entwickeln und die manuellen Aufwände zur Aufbereitung und Erstellung dieser Objekte durch den Einsatz von Algorithmen des Maschinen Lernens zu reduzieren. Ausgehend von den Ausgangsdaten, die aus verschiedenen Quellen (z.B. aus Befliegung, terrestrischen Laserscans, Vermessungsdaten) und in verschiedenen Formaten (z.B. Punktwolken, CAD-Daten, GIS-Daten, Orthofotos) vorliegen, wurden die einzelnen Schritte von der Punktklassifizierung über die Objekt- und Texturgenerierung bis hin zur Visualisierung erläutert und aufgezeigt, an welchen Stellen Machine Learning-Methoden zum Einsatz kommen (z.B. bei der Detektierung von Dachflächen oder Identifizierung von Vegetation). In einer Live-Demonstration in der verwendeten Visualisierungssoftware wurden die Schritte von der Punktwolke über die klassifizierte Punktwolke bis hin zu den automatisch erzeugten Elementen (Boden, Vegetation, Gebäude, …) noch einmal anschaulich dargestellt.
Im zweiten Vortrag mit dem Titel „3D-Druck-Anwendungen in der Bauwirtschaft“ stellte Kerstin Michalke in einem allgemeinen Überblick die verschiedenen Verfahren des 3D-Drucks und die dabei verwendeten Ausgangsmaterialien und Technologien vor. Relevant für die Bauwirtschaft sind hierbei die Binder-Jetting-Verfahren für die Verarbeitung von Gips, Holz, Sand und Kunststoff, das Selective-Laser-Melting-Verfahren für die Verarbeitung von Metallpulvern und die Material-Extrusionsverfahren für die Verarbeitung von Kunststoff, Beton und Lehm. Zu jedem baurelevanten Verfahren wurden (Bau-)Ergebnisse bzw. Umsetzungsbeispiele aus der Praxis dargestellt. Auch die Frage „Warum lässt das 3D-gedruckte Haus (für jedermann) noch auf sich warten?“ wurde im Vortrag und der anschließenden Diskussion beantwortet.“
Das letzte BIM-Forum 2021 war wieder ein Erfolg - hochaktuelle Forschungsergebnisse konnten einem interessierten Publikum präsentiert werden. Interessierte können über die bereitgestellten Vortragsunterlagen die Inhalte noch einmal Revue passieren lassen und Kontakt zu den beiden Referentinnen aufnehmen.
Auch in 2022 wird die Reihe BIM-Forum fortgesetzt. Neue Termine und Themen werden in der Terminübersicht bzw. im Veranstaltungskalender angekündigt.
03.01.2022