Mit knapp 90 Teilnehmenden entlang der gesamten Wertschöpfungskette Bau stieß das BIM-Wintermeeting am 24. Februar auf großes Interesse. Der Online-Vortrag von Referentin Angelina Aziz mit dem Titel „Mit KI geprüft – neue Wege der Bestandserfassung“ zeigte anschaulich auf, welche Ergebnisse sich heute in der Forschung erzielen lassen und welche Anwendungen bereits praxistauglich sind.
Zunächst erläuterte Frau Aziz die Frage, was künstliche Intelligenz sei. Forschungsarbeiten zu dem Thema gäbe des bereits seit den 40er Jahren des vergangenen Jahrhunderts, allerdings stimmen erst heute die Rahmenbedingungen. Denn Grundlage sind Daten (Stichwort Big Data) und die wären heute in ausreichender Menge und Qualität vorhanden, ebenso wie Rechen- und Speicherleistung, Performance der Algorithmen und Open-Source-Toolkits/ Bibliotheken. Im Anschluss ging sie der Frage nach, welche Verfahren des maschinellen Lernens es gibt. Es gilt dabei drei Arten zu unterscheiden: das überwachte Lernen, das unüberwachte Lernen und das verstärkende Lernen. In Abhängigkeit von der Zielsetzung ist das entsprechende Verfahren des maschinellen Lernens zu wählen. Anschaulich stellte Aziz die Einsatzmöglichkeiten von KI im Baugewerbe an Hand von Studienergebnissen von Roland Berger dar und ging dann auf verschiedene Beispiele der Planungs- und Bauphasen ein. So lassen sich beispielsweise Entwürfe aus den funktionalen und ästhetischen Parametern, wie bspw. Mikrolage, Nutzungsanforderungen, bauordnungsrechtlichen Gegebenheiten, energetischen Anforderungen, etc. ableiten. Dieses Verfahren nennt sich auch generatives Design (vgl. engl. Generative Design). Im Anschluss stellte sie das Forschungsprojekt BIMKIT vor, in dem KI zur Bestandsmodellierung im Hochbau und Infrastrukturbau und zur Generierung von digitalen Zwillingen genutzt wird. Ziel ist es, die Erstellung von digitalen Zwillingen erheblich zu beschleunigen und deren Qualität zu steigern. An Hand von verschiedenen Anwendungsfällen skizzierte Aziz den Einsatz von KI und weiteren Hilfsmitteln wie, z. B. dem Hund von Boston Dynamics. Im Anschluss wurde die Gelegenheit für Rückfragen intensiv genutzt.
08.03.2022