Im vergangenen Jahr nutzten annährend 2000 Teilnehmer die verschiedenen Bildungsangebote des Aus- und Fortbildungszentrum Walldorf und erfuhren u.a. im Baggerpark, welche digitalen Techniken bereits für den Einsatz schweren Gerätes auf der Baustelle verfügbar sind und wie diese bedient werden. Denn auch eine vollautomatisierte Steuerung von Gerätschaften macht den qualifizierten Bediener nicht überflüssig, ganz im Gegenteil: die Anforderungen an das Bedienpersonal, das zeigte der Workshop des Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrums Planen und Bauen deutlich, steigen. So müssen Baumaschinenbediener Grundlagen der Vermessung beherrschen, da die teil- und vollautomatisierten Steuerungssysteme der Baumaschinen allesamt auf hochpräzise Positionierungssysteme angewiesen sind. Diese nutzen lokale Positioniersysteme (etwa einen frei beweglichen Tachimeter) sowie globale Navigationssysteme wie das europäische Galileo-System. Die Genauigkeit, die so erreicht wird, liegt bei zwei bis drei Zentimetern. Eine weitere Voraussetzung für den Einsatz von teil- und vollautomatisierter Maschinensteuerung ist, dass das Soll-Geländemodell digital und georeferenziert vorliegen muss, bzw. der Bediener sich seine Referenzebene für kleinere Arbeitsaufgaben selber erstellen kann.
Beim Workshop wurde im Baggerpark demonstriert, welche Vorteile die neuen digitalen Techniken bieten. So ist die Vermessung der Baugrube mittels Tachimeter oder Baggerlöffel und die Berechnung des Aushubvolumens und damit das Ordern des nötigen LKWs zum Abtransport ein vollständig integrierter und präziser Prozess. Durch die zentimetergenaue Positionierung des Baggerlöffels können Baugruben sehr gerade und sehr eben ausgehoben werden. Grader, die für den Straßenbau eingesetzt werden, sind in der Lage, sehr gerade und ebene Flächen zu schaffen wodurch der Materialeinsatz für den Straßenbau optimiert werden kann.
20.11.2018