Leitfaden der Zukunft Bau | Wie viel BIM verträgt ein Mittelstandsprojekt?


Die Erfassung und Verfügbarkeit von Daten über den gesamten Lebenszyklus eines Gebäudes mittels Building Information Modeling (BIM) verspricht eine deutliche Steigerung der Effizienz und Qualität. Doch eignet sich die Methode auch für ein mittelständisches Bauvorhaben? Im Rahmen eines Forschungsprojektes von Zukunft BAU ist dazu ein Leitfaden für mittelständische Unternehmen entstanden.

Im Rahmen der Forschungsinitiative Zukunft BAU und dem Forschungsprojekt "BIM-basiertes Betreiben" analysierte und dokumentierte das Lehr- und Forschungsgebiet Baubetrieb und Bauwirtschaft der Bergischen Universität Wuppertal gemeinsam mit den Praxispartnern RMA Management, POS4 und DEUBIM, wieviel BIM ein mittelgroßes Bauprojekt mit einem Bauvolumen von ca. 7,5 Mio. EUR mit Projektbeteiligten kleiner und mittelständischer Unternehmen derzeit bewältigen kann.

Am Beispiel des Neubaus „Fachmarktzentrum (FMZ) Leinefelde“ in Thüringen wurde die BIM-Methode erprobt und umfassend in einem Leitfaden dokumentiert. Dieser geht systematisch und transparent vor: In jeder Projektphase von der Projektentwicklung bis zur Abnahme wird beispielhaft die Umsetzung von BIM-Zielen mit konkreten Anwendungsfällen im Workflow erörtert, Zuständigkeiten geklärt und Informationsbedarfe mit Abfolgen verortet. „Alle Projektbeteiligten wissen in jedem Moment, worüber gerade gesprochen wird, der Auftraggeber erhält gleichzeitig eine optimierte Gebäudedokumentation mit sämtlichen Details“, sagt Stefan Waerder von DEUBIM. „Wichtig für einen erfolgreichen Projektverlauf bleibt aber in jedem Fall eine intensive Vorbereitung. Nur so weiß jeder, was er von BIM erwarten kann und was ihm in welchem Projektstadium abgefordert wird.“ Hier geht es zum ersten Teil einer dreiteiligen Videoserie über das Projekt auf unserem Vimeo-Kanal.

Der Leitfaden ist eine Momentaufnahme. Er umfasst die Dokumentation des Projektablaufs von Beginn der ersten BIM-Planungen bis zum Stand der Rohbauausführungen des Projekts im Spätsommer 2018. In der bisherigen Bilanz kann gesagt werden, dass die BIM-Methode zwar nicht zu einer schnelleren oder kostengünstigeren Planung, dafür aber zu einer deutlich höheren Planungsqualität geführt und einen jederzeit transparenten und strukturierten Planungsablauf ermöglicht hat. Bei dem Bauvorhaben handelt es sich um ein Bauvorhaben der Projektentwicklungsgesellschaft RMA Real Estate Management GmbH (RMA Management), das durch den BIM-Manager DEUBIM und den Generalplaner POS4 fachlich begleitet wurde.

Der BIM-Leitfaden “Wie viel BIM verträgt ein Mittelstandsprojekt?” kann über die Website der Forschungsinitiative Zukunft Bau kostenfrei geladen werden.

 


17.06.2020