Bauen im Bestand

Während DIN seine Zentrale im Herzen der Berliner City-West renoviert hat, wurde neben dem umfangreichen Umbauprojekt ein parallel dazu laufendes BIM-Projekt gestartet und umgesetzt. Gemeinsam mit den Fachplanern und Architekten wurde ein BIM-Modell erstellt, welches nach Fertigstellung der Kernsanierung und des Umbaus für die Gebäudebewirtschaftung, also das Facility Management (FM), genutzt wird. Die Voraussetzung seitens des Auftraggebers DIN war es, ein Open BIM Projekt umzusetzen, damit die bereits im Projekt beteiligten Fachplaner und Architekten in ihrer aktuellen Planungssoftware arbeiten konnten. Die beteiligten Akteure hatten zum Zeitpunkt der Beauftragung mit dem BIM-Projekt keinerlei BIM-Erfahrung.

Herausforderung

Innerhalb des Projektes wurden wir mit zwei spannenden Herausforderungen konfrontiert:

Die erste Herausforderung war es, da die BIM-Expertise der Fachplaner, Architekten und Projektleitung nicht vorhanden war, das Projekt neben der ohnehin bereits aufwendigen Baustelle zu meistern.

Die zweite Herausforderung war es, die Daten aus den Modellen ins CAFM zu exportieren. Wir mussten damals lernen, dass die Qualität der Autorensoftware (CAD) beim IFC-Export sehr unterschiedlich und die CAFM-Software noch nicht so „BIM-fähig“ war wie heute. Die Schwierigkeiten, die damals auftraten und deutlich machten, dass Standards notwendig sind, haben zur Initiierung der DIN Spec 91555 geführt, die zum Ziel hat, das Mapping ins CAFM wesentlich zu vereinfachen (BIM-Mapping nach DIN 91555).

 

Lösung

Was allen Beteiligten das Verständnis für BIM und dann die Erstellung und Attribuierung ihrer BIM-Modelle überhaupt erst ermöglicht hat, war die Nutzung standardisierter Daten; der DIN BIM Cloud. Dadurch konnten sie auf einen umfangreichen Datensatz zur Attribuierung ihrer Modelle direkt in ihrer jeweiligen Softwarelösung via Plug-in zugreifen und neben den für die Planung ohnehin erforderlichen Daten automatisch den größten Teil der FM-relevanten Daten mit übernehmen. Mit der Nutzung der standardisierten Daten aus der DIN BIM Cloud haben alle Beteiligten den Vorteil, dass sie jederzeit auf eine umfangreiche, valide und vor allem widerspruchsfreie Datenbank zugreifen können, die zudem direkt zu relevanten Normen und Klassifikationen verlinkt.

Die Daten in der DIN BIM Cloud basieren auf den Ausschreibungstexten des StLB-Bau (Standardleistungsbuch für das Bauwesen). Diese wurden in Merkmale und Ausprägungen übersetzt und den Bauteilgruppen und Bauteilen eines Bauwerks (Tiefbau, Hochbau, technische Gebäudeausrüstung, Brandschutz, Außenanlagen und alles weitere bis hin zum Abriss) zugeordnet. Bei unserem BIM-Projekt haben wir uns darauf konzentriert, die FM-relevanten Bauteile zu beschreiben. So konnten bspw. die modellierten Brandschutzklappen und Türen z. B. hinsichtlich Bauform, Baustoff, Feuerwiderstandsklasse oder Einbauart direkt im Modell spezifiziert werden. Da wir darüber hinaus aber auch herstellerspezifische Angaben für das Facility Management benötigen, die zum größten Teil von den Planern geliefert werden können, haben wir diese ergänzt. Hier waren Zusatzinformationen wie eine Anlagen-ID, Lieferanteninformationen, die Wartungsfirma oder das Service-Level Wartung und Service-Level Inspektion eingefügt.

Dadurch konnten die zunächst herstellerneutralen Informationen mit herstellerspezifischen Informationen verknüpft werden.  

 

Anwendungsfall

Damit das BIM-Modell für den Gebäudebetrieb genutzt werden kann, haben wir dieses in die CAFM-Software überführt und unser Facility Management arbeitet nun mit dem Modell. Verortung von Anlagen, Leitungsverläufe, Anlagenkomponenten etc. können z. B. im Schadensfall im Modell nachgesehen werden. Die für den Betrieb wichtigen Daten wurden ins CAFM überführt und werden dort weiter gepflegt. Daten, die der Bau nicht liefern kann, wurden vom FM eingefügt.

 

Links

www.din-bim-cloud.de

 

Beteiligte Organisationen

Deutsches Institut für Normung e.V. (DIN)

Das Deutsche Institut für Normung e.V. (DIN) ist die unabhängige Plattform für Normung und Standardisierung in Deutschland und weltweit. Gemeinsam mit Wirtschaft, Wissenschaft, öffentlicher Hand und Zivilgesellschaft trägt DIN wesentlich dazu bei, Zukunftsfelder zu erschließen. Als Mitgestalter des digitalen und grünen Wandels leistet DIN einen wichtigen Beitrag bei der Lösung der aktuellen Herausforderungen und ermöglicht, dass sich neue Technologien, Produkte und Verfahren am Markt und in der Gesellschaft etablieren. www.din.de/de

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  • Organisationsform - Verein
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DIN Bauportal GmbH
Die DIN Bauportal GmbH ist ein Onlinedienst-Anbieter für Informationsprodukte und -dienstleistungen im Bereich des Bauwesens und fördert die Digitalisierung bei der Anwendung von Standards mit der Bausoftwarebranche. Das Kerngeschäft von DIN Bauportal ist die Bereitstellung der Online-Version von STLB-Bau - Dynamische BauDaten. https://www.din-bauportal.de/
  • Berlin
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  • 10787 Berlin
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rplusp und sein Team blickt auf über 20 Jahre Erfahrung in internationalen Projekten im Real Estate mit Fokus Schweiz, Deutschland und Österreich zurück und unterstützt stets bei der Bewältigung ansprungsvoller Herausforderungen mit umfangreicher, langjähriger und erfahrener Seniorexpertise. https://rplusp.ch/
  • Wädenswil
  • Im unteren Baumgarten 18
  • CH-8820 Wädenswil
  • Organisationsform - Gebäudebetreiber
Software, Sofwareentwicklung und Betreuung
Dr. Schiller & Partner GmbH
Dr. Schiller & Partner GmbH - Dynamische BauDaten - liefert Daten und Software für das Bauwesen. Die Anwendungsbreite der Produkte reicht von der Kostenschätzung bis zur betrieblichen Kalkulation. Mit den Softwareprodukten können Baukosten in Revit, ARCHICAD, auf Basis von IFC und auf Basis von 2D-Planungen ermittelt werden. Über offene Schnittstellen wird Softwarehäusern die Möglichkeit geboten, den Zugriff auf Datenprodukte in deren Software zu integrieren und damit Gesamtlösungen von Software und Daten anbieten zu können.
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Dr. Schiller & Partner GmbH
Dr. Schiller & Partner GmbH - Dynamische BauDaten - liefert Daten und Software für das Bauwesen. Die Anwendungsbreite der Produkte reicht von der Kostenschätzung bis zur betrieblichen Kalkulation. Mit den Softwareprodukten können Baukosten in Revit, ARCHICAD, auf Basis von IFC und auf Basis von 2D-Planungen ermittelt werden. Über offene Schnittstellen wird Softwarehäusern die Möglichkeit geboten, den Zugriff auf Datenprodukte in deren Software zu integrieren und damit Gesamtlösungen von Software und Daten anbieten zu können.
  • Organisationsform - Softwareunternehmen
Architekten
KIM NALLEWEG Architekten
KIM NALLEWEG Architekten entwickeln Gebäude und architektonische Ideen, die versuchen, den Gegebenheiten einer immer komplexeren Welt offene und dauerhaft adaptierbare Strukturen entgegenzusetzen, welche sich durch Eigenständigkeit und Klarheit einem Identitätsverlust entziehen. Durch das Zusammenführen vieler oftmals im Widerspruch stehenden Anforderungen bemühen wir uns, eine auch in Zukunft ästhetisch, sozial und intellektuell kohärente Architektur zu schaffen. https://www.kimnalleweg.com/
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  • Pariser Straße 44
  • 10707 Berlin
Architekten
klm Architekten Berlin GmbH
Für Bauherren, Investoren und Projektentwickler übernimmt und koordiniert die klm Architekten Berlin GmbH anspruchsvolle Projekte im Bereich Büro und Gewerbe. klm Architekten Berlin GmbH entwickeln optimierte räumliche Organisationen, abgestimmt auf den Ort, die Gebäudegestalt und die vorgesehene Arbeitsorganisation. Die Organisationskultur und das Selbstverständnis des Nutzers sind unsere Basis bei der Realisierung individueller Konzepte inspirierender Arbeitsatmosphären. https://www.klm-architekten.net/
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  • Einsteinufer 63a
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Software, Sofwareentwicklung und Betreuung, Systemlieferant
RIB IMS GmbH
Seit 1987 ist die RIB IMS GmbH im Softwaremarkt tätig und heute als Kompetenz-Zentrum für das Betreiben in der RIB-Gruppe weltweit vertreten. An unseren eigenen vier Standorten Berlin, Dinslaken, Philippsburg und Luzern sind über 70 Mitarbeitende in Entwicklung, Support, Vertrieb und Service für unsere Kunden aktiv. Innerhalb der Gruppe sind wir mehr als 2.500 Menschen, die an über 30 Standorten für Sie tätig sind. Das Kernprodukt ist iTWO fm, eine Software, die in Projekten bei vielfältigen, komplexen Managementaufgaben zum Einsatz kommt. RIB IMS ist führend bei Computer gestütztem Facility Management (CAFM), Property Management, Kabel- und Netzwerkmanagement, Planung und Management von FTTx-, LWL- bzw. Glasfaser-Netzen oder integrierte Billing-Lösungen. RIB IMS zeichnet marktnahe Entwicklung und Umsetzung aus: iTWO steht für einfache Bedienung und schnelle Ergebnisse, für strategische Integration und langfristigen Nutzen – mit „Made in Germany“ als Gütesiegel. Wir bieten unsere Lösungen aus der Cloud oder als Installation auf Kundenseite an. Branchenübergreifend tätig, sind wir immer offen für neue Anforderungen und schaffen zeitnah ergebnisorientierte Lösungen. https://www.rib-ims.com/
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WINTER plant und überwacht im gesamten Bundesgebiet die Bauausführung für Anlagen der technischen Gebäudeausrüstung. Mit einem Team von über 140 Mitarbeitern aus Düsseldorf, Berlin und Hamburg integrieren wir die technischen Komponenten pragmatisch und einfallsreich in das Bauwerk, dies stets mit dem Blick auf Funktionalität, Nachhaltigkeit und Kosten. https://www.winter-ingenieure.de/
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  • Stralauer Platz 34
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